Neues Biotop beim Schulhaus Hagendorn sorgt für noch mehr Biodiversität in Cham sowie leuchtende Kinderaugen
Im Rahmen ihrer Bestrebungen für biologische Vielfalt und mehr Artenreichtum hat die Einwohnergemeinde Cham beim Schulhaus Hagendorn ein neues Feuchtbiotop in Betrieb genommen. Dieses dient ab sofort nicht nur unzähligen, wasserliebenden Lebewesen als Lebensraum sowie vielen weiteren Tieren als Trinkstelle – auch Schülerinnen und Schüler profitieren von der neuen naturnahen Anlage.
Mit dem neusten Biotop in Hagendorn zählt die Einwohnergemeinde Cham insgesamt bereits 16 Feuchtbiotope im gesamten Gemeindegebiet. Diese reichen vom Chamer Zentrum bis nach Hattwil und sind in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verein LLC – Landschaft Lebensraum Cham und dem Kanton Zug entstanden. Auch das Hagendorner Biotop – bestehend aus insgesamt drei kleinen Amphibiengewässern – durfte auf diese Expertise und Unterstützung zählen. «Dass wir in diesen Tagen das Biotop beim Schulhaus Hagendorn eröffnen und einweihen dürfen, ist nur der umweltbewussten Initiative, grossen Unterstützung und dem gemeinschaftlichen Vorgehen der involvierten Projektbegleitenden zu verdanken», sagt Drin Alaj, Vorsteher Verkehr und Sicherheit. «Wir freuen uns sehr, dass damit ein neues, kleines Stückchen Naturparadies entstanden ist, welches die anderen umgesetzten Projekte zu Gunsten der Biodiversität ergänzt.»
Eine Oase für Amphibien, Reptilien, Insekten und Co.
Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund CHF 44’000.00, wovon der Lorzenstromfonds, der Verein LLC – Landschaft Lebensraum Cham sowie der Kanton Zug einen namhaften Betrag übernommen haben. Aufgrund der nahen Lage zur Lorze, des angrenzenden Waldbereichs sowie Feldgehölzen und Hochstaudenfluren ist die Parzelle beim Schulhaus Hagendorn ein idealer Standort für ein Feuchtbiotop. Für den ökologischen Ausgleich und zur guten Eingliederung ins Landschaftsbild wurden bei der Gestaltung der Biotope zahlreiche weitere Massnahmen umgesetzt: So wurde z.B. der Waldrand bzw. die Uferbestockung mit Wildgehölzen und Krautsäumen ergänzt. Diverse Kleinstrukturen wie Wurzelstöcke, Ast- und Lesesteinhaufen bilden zudem neue Lebensbereiche für Flora und Fauna. «Die drei naturnahen Kleingewässer zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in unserer Region und bieten daher verschiedenen Tieren und Pflanzen eine attraktive Lebensgrundlage», erklärt Markus Schuler, Bereichsleiter Gartenbau der Gemeinde weiter. So profitieren z.B. Froschlurche und Molche sowie Grasfrösche vom Feuchtbiotop, aber auch Libellen, Schmetterlinge, Wasserinsekten, Vögel und Fledermäuse können das Gewässer als Lebensraum und/oder Nahrungsquelle nutzen. «Das Werkhof-Team hat bereits Wasserfrösche gesehen. Passantinnen und Passanten entdecken dort aber auch Libellen und verschiedene Schmetterlingsarten wie z.B. den Bläuling, der bei uns bereits zu den gefährdeten Arten zählt.»
Schulkinder haben bei der Gestaltung tatkräftig unterstützt
Nicht nur für Naturliebhaber und Vorbeispazierende birgt das neue Feuchtbiotop spannende Einblicke. Auch Schülerinnen und Schüler profitieren von der naturnahen Umgebung. Eine Kindergarten- und eine erste Klasse haben bereits bei der Umsetzung des Biotops mitgeholfen und damit das Thema Biodiversität auf spielerische, kreative und anschauliche Weise erlebt. «Gerade in Zeiten der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung sind solche Erfahrungen auch für den Schulalltag enorm wertvoll», betont Schulpräsident Arno Grüter. «Mit dem neuen Biotop und den vielen Pflanzen und Tieren rundherum können die Schülerinnen und Schüler quasi Live-Naturkunde- Unterricht vor der Schultüre geniessen.»