Lernen und Arbeiten in einem Naturparadies: Auszeichnung der Einwohnergemeinde Cham für die naturnahe Umgebungsgestaltung der Schulanlage Röhrliberg

Für die vorbildliche naturnahe Umgebungsgestaltung der Schulanlage Röhrliberg wurde Cham als erste Gemeinde im Kanton Zug mit dem Label der Stiftung Natur & Wirtschaft ausgezeichnet. Diesen Erfolg feiern die Schule, die Gemeinde und die ganze Bevölkerung am 7. Mai 2022 bei der Zertifikatsübergabe.

In der modernen Siedlungslandschaft gehen naturnahe Lebensräume zusehends verloren – umso mehr gilt es, diese wertzuschätzen. Die mit vorwiegend einheimischen Pflanzen gestaltete 17’300 m2 grosse Naturfläche in der Schulanlage Röhrliberg in Cham ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und bietet zugleich wichtige Aufenthalts- und Erholungsorte für Schülerinnen und Schüler, Lehrerschaft und Besuchende.

Ein Vorzeigebeispiel für andere Schulhäuser
Für die vorbildliche naturnahe Gestaltung der Schulanlage Röhrliberg wurde die Gemeinde mit dem Label der Stiftung Natur & Wirtschaft ausgezeichnet. «Das Schulhaus Röhrliberg ist das erste Schulareal im Kanton Zug, welches diese Auszeichnung erhält. Für die Gemeinde Cham, das Schulhaus und alle Beteiligten, die an der Umgebungsgestaltung gearbeitet haben, ist das eine grosse Anerkennung», sagt Markus Schuler, Bereichsleiter Gartenbau. Die Schulanlage ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Natur auf einem von Menschen genutzten Gelände integriert und gefördert werden kann. Den grössten Anteil der naturnahen Flächen nehmen Blumenwiesen und versickerungsfähige Verkehrsflächen ein, ergänzt mit ökologisch wertvollen Kleinstrukturen, Wildhecken, Wildstauden und Naturmaterialien. Ein schöner Bestand an alten Bäumen liefert ein verlässliches Biotop für Vögel, Insekten und Kleintiere und sorgt für Schatten und Kühlung an heissen Tagen. Auch die liebevoll gestalteten Ruderalflächen sind ein Highlight, während beim Feuchtgebiet um den Teich herum fröhliches Vogelgezwitscher herrscht.
Naturnahe Aussenräume – ein Gewinn für Mensch und Natur
Durch die angepasste Pflege, die Aufwertung von Lebensräumen sowie die naturnahe Neugestaltung gemeindeeigener Flächen trägt die Gemeinde Cham zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt bei. Die biodiversitätsfördernden Massnahmen kommen nicht nur vielen Tier- und Pflanzenarten zugute, sondern der gesamten Bevölkerung. Denn naturnahe und biodiverse Grün- und Freiflächen wirken sich positiv auf das Stadtklima und das Wohlbefinden der Menschen aus.

Kontinuierliches Engagement
Eine zusätzliche Wertsteigerung erfährt die Schulanlage Röhrliberg durch die naturnahe Vernetzungsachse, die oberhalb der Rigistrasse bis in das Dorfzentrum hineinreicht: Gleich nach dem Röhrliberg-Areal kommt der Generationenplatz Büel, ein Bijou bezüglich naturnaher Gestaltung. Dann folgen weitere naturnahe Flächen und Strukturelemente – alle vom Werkhof der Gemeinde Cham unter der Leitung von Markus Schuler gepflegt – bis zur Schulanlage Kirchbühl. «Biodiversitätsförderung braucht Zeit. Die vorbildliche Umgebungsgestaltung ist das Resultat des Engagements der Gemeinde über viele Jahre hinweg. Von diesem belebten, naturnah gestalteten Aussenraum profitieren Chamerinnen und Chamer und besonders auch die Kinder», ist Drin Alaj, Gemeinderat und Vorsteher Verkehr und Sicherheit, überzeugt. Ein Blick ins Grüne oder ein Spaziergang in der Natur sorgen für positive Stimmung, entspannen, verbessern die Lern- und Gedächtnisleistung und machen leistungsfähiger. «Wir freuen uns sehr, dürfen wir nun das renommierte Zertifikat der Stiftung Natur & Wirtschaft entgegennehmen und diesen Erfolg am 7. Mai 2022 gemeinsam mit der Bevölkerung feiern.»

Hotspot der Biodiversität
Die Stiftung Natur & Wirtschaft fördert die naturnahe Planung und Gestaltung von Firmenarealen, Wohnsiedlungen, Schulanlagen, Kiesabbaustellen und Privatgärten. Sie zeichnet vorbildliche Areale mit einem national anerkannten Label aus und unterstützt Interessierte bei der Planung und Realisierung ihres naturnahen Areals. Naturnah gestaltete Areale sind von grosser Wichtigkeit für die einheimische Biodiversität. Viele der ausgezeichneten Flächen sind regelrechte Hotspots der Artenvielfalt. So sind beispielsweise sämtliche bedrohten Amphibienarten der Schweiz auf den zertifizierten Arealen zu finden. «Durch das erste Schulareal im Kanton Zug, welches das Label der naturnahen Umgebungsgestaltung der Stiftung Natur & Wirtschaft erhält, setzt die Gemeinde Cham einen sehr hohen Standard. Unsere Stiftung vergibt das Zertifikat bekanntlich für vorbildliche Areale – die Schulanlage Röhrliberg wird fortan das grosse Vorbild für alle sein, nicht nur im Kanton Zug. Kommt hinzu, dass der ökologische Wert vieler Teilbereiche des Areals kontinuierlich verbessert wird und sich das ganze Areal dank allen engagierten Mitverantwortlichen in einem ständigen Aufwertungsprozess befindet» schliesst Reto Locher, Biologe und Senior Adviser der Stiftung, ab.

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