Cham will klimaneutral werden und formuliert entsprechenden Massnahmenplan
Die Einwohnergemeinde führt ihr Engagement für den Klimaschutz fort. Mit dem neuen Energie- und Klimakonzept 2035 setzt sich die Gemeinde ambitionierte Ziele. Bis ins Jahr 2050 soll auf dem Gemeindegebiet das Ziel “Netto-Null” Treibhausgasemissionen erreicht werden. Verwaltungsintern wird die Klimaneutralität schon für das Jahr 2030 angestrebt.
Bereits in den vergangenen Jahren haben Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen innerhalb des Gemeindegebiets von Cham abgenommen. Der Energieverbrauch der Gemeinde Cham sank im Jahr 2020 verglichen mit dem Jahr 2013 um rund 31% auf 23.1 MWh pro Person (Endenergie). «Der grösste Teil der Energie (44%) wird dabei vom Verkehrssektor beansprucht. Die Erzeugung von Wärme benötigt 40%, während der Stromverbrauch 16% des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht», erklärt Manuela Hotz, Bereichsleiterin Umwelt der Gemeinde.
Innerhalb des Gemeindegebiets Chams wurden 2020 ungefähr 89’000 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestossen. Über die Hälfte der Treibhausgasemissionen entstehen durch die Verbrennung von Treibstoffen. Die Nutzung von Brennstoffen für Heizzwecke ist für 29%, die Landwirtschaft für 16% und der Abfallsektor für 2% der emittierten Treibhausgase verantwortlich (siehe Figur 1).
Diese Treibhausgasbilanz berücksichtigt die auf dem Gemeindegebiet emittierten Treibhausgase. Indirekte Emissionen, welche bei der Produktion von in Cham konsumierten Gütern ausserhalb der Gemeinde anfallen, sind in diesen Zahlen nicht miteinbegriffen. Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) betrugen diese Emissionen 2015 rund 65% der in der Schweiz emittierten Treibhausgase.
Ambitionierte Ziele für die Chamer Energie- und Klimapolitik beschlossen
Die Energie- und Klimaziele der Gemeinde Cham orientieren sich weiterhin an jenen der 2000-Watt-
Gesellschaft: Bis 2050 soll der Primärenergieverbrauch pro Person auf 2000 Watt reduziert werden
(2020: 3550 Watt pro Person). Zusätzlich werden – entsprechend den nationalen Klimazielen – Netto-
Null Treibhausgasemissionen für das Jahr 2050 angestrebt. «Verwaltungsintern möchte die
Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und in den eigenen Gebäuden und Anlagen bis ins Jahr
2040 sukzessive fossile Heizungen durch erneuerbare Energien ersetzen. Der Betrieb der
Gemeindeverwaltung soll zudem bis 2030 klimaneutral werden», betont Drin Alaj, Vorsteher Verkehr
und Sicherheit.
Mit einem breitgefächerten Massnahmenplan in die Zukunft
Um die Ziele der Chamer Energie- und Klimapolitik zu erreichen, sind im Energie- und Klimakonzept 2035 rund 50 Massnahmen formuliert. Diese umfassen neben den energie- und treibhausgasintensiven Bereichen Gebäude und Mobilität auch die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Energieversorgung, Entsorgung und Recycling, Vorbildfunktion der Gemeindeverwaltung sowie Konsum und Produktion. Zusätzlich thematisiert das Energie- und Klimakonzept die Anpassung an den Klimawandel. Die Auswirkungen des Klimawandels auf Bevölkerung und Umwelt sollen bereits heute mit zielgerichteten Massnahmen vorausschauend vermindert werden.
Kommunikation und Kooperation für ein gemeinsames Handeln
Mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele ist ein gemeinsames Handeln aller Akteure der Gesellschaft wichtig. In vielen Handlungsfeldern nimmt die Kooperation und Kommunikation mit Bevölkerung, Schulen, Vereinen, Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie deshalb eine wesentliche Rolle ein. Sie sollen auch in Zukunft bei der Reduktion des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen unterstützt werden. So organisiert die Gemeinde schon heute regelmässig Sensibilisierungskampagnen, Veranstaltungen und Angebote zu Themen wie Energie, Mobilität, Abfall, Biodiversität und nachhaltigem Konsum.
Mit dem Energie- und Klimakonzept 2035 werden erste Schritte für das Erreichen der langfristigen Klimaziele eingeleitet. Die Umsetzung der Massnahmen wird im bewährten Energiestadtprozess erfolgen. Das neue Energie- und Klimakonzept 2035 ist auf der Website der Gemeinde verfügbar.